ich wünsche dir du könntest spielen leicht sein dich mit deinen säumen an gedankenlose tage schmiegen und wünsche dir du könntest ohne suche sein dich mit deinen träumen an die ufer neuer meere legen und könntest sein und könntest lauschen könntest spielen und in dem leben in dem einen deinem leben dir bedeutend sein
Der Sommer ging und blieb in diesem Augenblick noch für ein nächstes Jahr. Ich ging, ich stand, war da und hatte nichts dabei, kein Brot, kein Wasser, keinen Beutel Trauben, nur diesen Anblick, dieses fernenleichte Blau in Räumen, in den Augen. (Jürgen Theobaldy)
Wenn ich Dir jetzt da oben im Himmel begegnen würde, würdest Du mich dann wiedererkennen? Wüßtest Du überhaupt noch, wie ich heiße? Wäre dann alles wieder wie vorher?
Es ist
seine Größe, seine lichtvolle Weite, die sanfte Bewegung seiner
Ufer, die dem Bodensee das einmalige Gesicht geben. Er liegt wirklich
wie eine göttliche Tränenperle in dieser Landschaft voll herber
Anmut.... es ist ein Land, das uns in seine Ruhe
aufnimmt, ein Land der Mitte, des Ausgleiches, der freigewählten
Ordnung und des Maßes.
Dieser
See spielt alles nur. Identität gedeiht hier schwach. Das
Klimatheater, das auf der anpassungssüchtigen Seebühne seine
pausenlose Unbeständigkeits- und Überraschungsdramaturgie betreibt,
will, dass wir uns an nichts halten als an den Wechsel.
Nun ist
man schon wieder an die Seenebel gewöhnt und nimmt es für
selbstverständlich hin, dass man vor Mittag die Sonne nicht zu sehen
bekommt. Und wer Augen dafür hat, genießt diese grauen Vormittage
dankbar und aufmerksam mit ihrem feinen, verschleierten Lichterspiel,
mit ihren an Metall und Glas erinnernden Seefarben und ihren
unberechenbaren perspektivischen Täuschungen, die oft wie Wunder und
Märchen und fabelhafte Träume wirken. Der See hat kein jenseitiges
Ufer mehr, er verschwimmt in meerweite, unwirkliche Silberfernen.