Montag, 14. Januar 2013

Sonne nach dem Nebel


Nun ist man schon wieder an die Seenebel gewöhnt und nimmt es für selbstverständlich hin, dass man vor Mittag die Sonne nicht zu sehen bekommt. Und wer Augen dafür hat, genießt diese grauen Vormittage dankbar und aufmerksam mit ihrem feinen, verschleierten Lichterspiel, mit ihren an Metall und Glas erinnernden Seefarben und ihren unberechenbaren perspektivischen Täuschungen, die oft wie Wunder und Märchen und fabelhafte Träume wirken. Der See hat kein jenseitiges Ufer mehr, er verschwimmt in meerweite, unwirkliche Silberfernen.
(Hermann Hesse)

2 Kommentare:

  1. wenn man so in die Weite schaut und kein Ende findet ist es unwahrscheinlich befreiend und viele Gedanken unsere Gefühle geht so dahin!
    Wunderbares verträumtes Foto!
    Lieben Gruss Elke

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  2. Wie wunderschön...unwirkliche Silberfernen! :)

    Liebste Grüße
    Martina

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